Gerätschaften des Alltags aus Kriegsmaterial der zwei Weltkriege
Sammlung 2010-2018, Installation ortsspezifisch variabel.
„Meine Sammlung zweitverwendeten Kriegsmaterials, in Jahren von mir zusammengetragen, besteht in der Hauptsache aus Gerätschaften des Alltags, die in der Vergangenheit aus Waffen, Munition und militärischer Ausrüstung der zwei Weltkriege gefertigt wurden. Bei den während des Ersten Weltkriegs umgearbeiteten Objekten handelt es sich eher um persönliche oder patriotische Erinnerungsstücke, bei den nach dem Zweiten Weltkrieg umgearbeiteten Objekten um reine Notprodukte, oft aus industrieller Fertigung. Ihnen ist die Strenge der Form gemeinsam.
Das Emaillieren als Überziehen des häufig auch zu Küchengerätschaften umgearbeiteten Kriegsmaterials mit einer Schicht, die in großer Hitze verschmilzt und bei Abkühlung erstarrt, erscheint mir wie eine kollektive rituelle Zeremonie. Wie nach dem Ausbruch eines Vulkans (Lavastrom oder Bims) ist eine neue Schicht entstanden, auf deren Grundlage ein Neuanfang gemacht wird, obwohl in der Tiefe doch alle Schichten gespeichert sind. Die solchen Objekten innewohnenden Gegensätze sind es, die das Dazwischen zum Gegenstand der Meditation werden lassen.“ – Thomas Hombach
Ausstellungsansichten:
„Les Gueules Cassées.
Narben des Ersten Weltkrieges in der zeitgenössischen Kunst“
Kunsthalle Mainz, 2014.
Hier wurde die Installation einiger Objekte aus der
Sammlung des umgearbeiteten Kriegsmaterials gezeigt.
Eine Transportkiste als Sockel umfunktioniert.
(Fotografie: Norbert Miguletz)
PUBLIKATION zur Sammlung
Sammlung & Texte: Thomas Hombach
Fotografie: Kai Pelka
Übersetzung & Design: Lappiyul Park
io-edition Nr.2, Seoul, 2015